Frauen vor Gewalt schützen und den Schritt in ein gewaltbefreites Leben ermöglichen ...

... ist Auftrag für DIE LINKE. Dazu hat unsere Kreistagsfraktion einen Antrag an die nächste Sitzung des Kreistages am 9. Juni gestellt. Und der hat es in sich: Nicht nur, dass der Rheingau-Taununs-Kreis, wo z.B. in Bad Schwalbach pro Jahr mehr als 60 Frauen in jeweils akuten Notsituationen abgewiesen werden müssen, mehr Frauenhausplätze schaffen soll - NEIN! Die Flucht ins Frauenhaus ist für die Opfer (und ihre Kinder) nur der erste Schritt in ein gewaltbefreites Leben. Der zweite wäre der Einzug in eine eigene Wohnung ...

Weil der Fluchtort Frauenhaus elementar, bezahlbare Wohnungen dann aber rar sind, soll der Kreis bei der Schaffung zusätzliche Frauenhausplätze schaffen, bei der Suche nach der eigenen Wohnung unterstützen und dazu ein vernetztes Vorgehen in die Wege leiten: Mit den Beteiligten im Landkreis und über den Hessischen Landkreistag. Fluchtwege aus der Gewalt muss in der Kommune geben - die Absicherung gewaltfreier Perspektiven braucht Städte und Gemeinden, Kreise und das Land ...

Hier der vollständige Text von Antrag und Begründung:


"Der Kreistag möge beschließen:

Zusätzliche Plätze in Frauenhäusern

Der Kreisausschuss wird gebeten mit dem Träger des jetzigen Frauenhauses zusätzliche Plätze für Zuflucht suchende Frauen und ihre Kindern zu schaffen.
Zudem soll eine stärkere Unterstützung bei der Wohnungssuche erfolgen, z.B. durch die Mitglieder im Netzwerk Wohnen, die KWB und die Nassauische Heimstätte.
Darüber hinaus soll der KA im Landkreistag initiativ werden, damit in Hessen mehr Frauenhausplätze geschaffen werden, da die Probleme wahrscheinlich nur gemeinsam mit den anderen Landkreisen, den kreisfreien Städten und mit Unterstützung des Landes gelöst werden können.

Begründung:

Da in den letzten Jahren jährlich über 60 anfragende Frauen mit ihren Kindern im Bad Schwalbacher Frauenhaus nicht aufgenommen werden konnten – 2019 waren es 71 Frauen mit 69 Kindern – ist es dringend erforderlich zusätzliche Plätze zu schaffen.
Eine stärkere Unterstützung bei der Wohnungssuche könnte die Verweildauer im Frauenhaus verkürzen und würde sich positiv auf die Platzprobleme auswirken.
Eine Initiative im Landkreistag könnte den Anstoß dazu geben, die Platz- und Wohnungsprobleme gemeinsam mit den kreisfreien Städten und der hessischen Landesregierung anzugehen.