Blaukraut bleibt Blaukraut
Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch sorgte für Aufsehen, als er bei der Wahl zum Vizepräsidenten des Bundestages für den AfD-Abgeordneten Otten stimmte. Diese Entscheidung erregte innerhalb der CDU und der Öffentlichkeit großes Interesse, da sie als ein Zeichen für die Spannungen und politischen Differenzen innerhalb der Union wahrgenommen wurde. Willsch, der mit Otten und vielen anderen AfDlern im Kreis per Du ist, verteidigte sein Abstimmungsverhalten als persönliche Entscheidung und betonte, dass es sich nicht um eine Unterstützung der AfD handele. Zudem gab er bekannt, dass er sich lieber die Hand abhacke, als den Kommunisten Bodo Ramelow zu wählen, dessen Wahl er als viel erschütternder empfände. Das spricht eine klare Sprache, denn Bodo Ramelow war lange Jahre Ministerpräsident Thüringens und ist der beste Sozialdemokrat, den Die Linke hat.
Für Empörung ist Willsch im Kreis bekannt. Zuletzt in seiner Bewerbungsrede als Direktkandidat des Wahlkreises 177 für die Bundestagswahl 2025, in der er geflüchtete Menschen als „Kroppzeug“ bezeichnete. Diese abwertende Bemerkung ist diskriminierend und respektlos gegenüber Geflüchteten. Dennoch wird Willsch immer wieder von seiner Partei hier im Kreis aufgestellt, hofiert und gewählt.
Willsch ist in der CDU kein Einzelfall. Der Kandidat der AfD erhielt bei der Wahl zum Vizepräseidenten bis zu 38 Stimmen mehr, als die Fraktion der AfD Sitze im Bundestag hat. 38 Abgeordnete sind ein knappes Fünftel der CDU/CSU-Fraktion. Wir rufen zivilgesellschaftliche Bündnisse wie Idstein bleibt bunt, auf, ihre Zusammenarbeit mit dieser Partei zu prüfen, deren politische Agenda immer mehr Positionen von der AfD übernimmt und, je nach Thema, von dieser gar nicht mehr zu unterscheiden ist.