DIE LINKE. Rheingau Taunus kritisiert: Corona-Lockerung der schwarzgrünen Landesregierung völlig willkürlich und nicht nachvollziehbar!

Zu dem, durch den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU), bekannt gegebenen Lockerungen der Vorsichtsmaßnahmen erklären die Vorsitzenden des Kreisverbandes Die Linke im Rheingau-Taunus-Kreises Katja Joesbury und Nicole Eggers:

Noch am Morgen warnte die Fraktion der Grünen vor einem Überbietungswettbewerb, was die Lockerungen der Maßnahmen im Kampf gegen Corona betrifft, am Abend erklärt der Ministerpräsident dann, dass eigentlich alles wieder erlaubt ist.
„Eine Logik bei der Lockerung der Maßnahmen sei nicht zu erkennen. So dürften beispielsweise Indoorspielplätze wieder öffnen, Kitas aber blieben bis Juni geschlossen“ erklärt Nicole Eggers.

Am Dienstag noch hatte der hessische Gesundheitsminister Kai Klose betont, dass er keinen Überblick über die Anzahl der Tests habe – es aber weniger als im März getestet würde.
„Wenn weniger getestet wird, wie soll dann herausgefunden werden, wie viele Infektionen tatsächlich täglich hinzukommen? Zudem sind die Infektionsketten überhaupt nicht mehr nachvollziehbar, wenn beispielsweise eine Lehrerin nach der Schule erst einkauft, dann essen geht, später mit Kindern im Indoorspielplatz tobt und abends eine Veranstaltung mit 100 Menschen besucht. Man weiß nicht genau, wie hoch das Risiko einer zweiten Welle tatsächlich ist, aber das Risiko besteht nun einmal. So Nicole Eggers weiter.

Auch fehlt ein konkretes Konzept für die Betreuung und Ausbildung der Kinder, sei es in den Schulen oder Kitas. Die bereits vergangenen Wochen der Schul- und Kitaschließung wurden nicht genutzt, um die Einrichtungen wenigstens auf ein hygienisches Minimalmaß zu bringen. Somit stellt sich die Frage, wie dann darüber hinaus auch noch zeitnah ein halbwegs produktiver Unterricht organisiert werden soll, der die bereits bestehenden Chancenungleichheiten von Kindern nicht noch weiter vergrößert.

„Die Landesregierung ist hier dringend gefordert Schulen anständig auszustatten. Zum einen mit hygienischen Vorkehrungen, aber auch um einen qualifizierten Unterricht stattfinden zu lassen.
Es muss technisches Equipment für die Schüler*innen zur Verfügung gestellt werden, gerade für die wirtschaftlich schwachen Familien, bspw. könnten hierzu Leasing Geräte für die Schulen angeschafft werden. Aber auch die Lehrer*innen müssen auf ein technisches Know How gebracht werden und vielleicht sollte man daher nicht immer junge Lehrer*innen in den Sommerferien in die Zwangsarbeitslosigkeit entlassen“ So Katja Joesbury für die Linke Rheingau Taunus.

„Das mal wieder primär wirtschaftliche Interesse in den Vordergrund gestellt werden, bei gleichzeitig ausbleibender Umsetzung sinnvoller Maßnahmen, ist absolut verantwortungslos und erschreckend.“ Sind sich die beiden Vorsitzenden einig.