Übereilte Normalität bei Impfzentren-Schließung

Die hessische Corona-Taskforce beschließt, alle 28 hessischen Impfzentren bis spätestens 30. September 2021 zu schließen. Der Rheingau-Taunus-Kreis wurde hierzu bereits informiert. Somit fällt auch das Impfzentrum in Eltville im Herbst weg.

"Das hessenweite Schließen der Impfzentren halten wir für einen großen Fehler. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist die breite Bevölkerung noch immer nicht vollständig geimpft. Gleichzeitig sind durch Corona andere Krankheiten und notwendige (saisonale) Impfungen nicht verschwunden. Bereits

jetzt klagen viele Hausärzt:innen darüber, mit Impf-Anfragen überschwemmt zu werden," gibt Katja Joesbury, DIE LINKE. Rheingau Taunus, zu bedenken.

Weiter stellt sie fest: "Sollte die STIKO ihr 'go' für das Impfen von

Kindern geben, wird der Druck auf die Praxen weiter steigen. Hinzu kommt, dass nach aktuellem Kenntnisstand jährlich Auffrischungen erforderlich, um die Pandemie dauerhaft in Schach zu halten."

Katja Joesbury schlägt zur Einsparung der Kosten für Impfzentren und zur Entlastung der Arztpraxen vor: "Speziell die zu erwartenden notwendigen Nachimpfungen können bspw. mobile Impfteams vom Gesundheitsamt organisieren die rotierend in verschiedene Orte ausgesandt werden. Gerade ältere, kranke oder inmobile Menschen können damit besser und einfach erreicht werden"

Das Timing der Schließungen selbst stellt Sebastian Klaus von DIE LINKE. Rheingau Taunus zudem völlig infrage: "Wenn uns der bisherige Pandemieverlauf eines gelehrt hat, dann, dass das Coronavirus eben keinen Winterschlaf macht - im Gegenteil. Hier wird zu einer Unzeit maximale Normalität suggeriert. Werden hier Entscheidungen eventuell eher positiv im

Sinne des Wahlkampfes anstelle von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen gestellt"

"DIE LINKE. Rheingau Taunus erwartet klare Konzepte der Landesregierung, wie (Nach-)Impfungen ohne zusätzliche dauerhafte Belastung der Angestellten in den Praxen, aber auch ohne unnötige, erneute Gesundheitskrisen der Bürger:Innen gewährleistet werden sollen", schließt Katja Joesbury für DIE LINKE. Rheingau Taunus.