DIE LINKE. Rheingau Taunus kritisiert Bundestagsbeschlüsse zum Thema Lohnfortzahlung

Gestern wurde im Bundestag entschieden, die Lohnfortzahlung für Eltern nicht über die bisherigen 6 Wochen zu verlängern, wenn Eltern wegen der Betreuung ihrer Kinder derzeit nicht zur Arbeit gehen können.

Als Begründung wurde genannt, dass Schulen und Kitas ja schrittweise wieder öffnen und damit nach derzeitiger Sicht keine Verlängerung notwendig ist.

„Das ist eine massive Fehlentscheidung zulasten der Schwächsten in dieser Gesellschaft, nämlich Kindern gerade auch aus wirtschaftlich schwachen Familien“ kritisiert Katja Joesbury für die Linke RTK.

Der Schulbetrieb ist derzeit, teilweise zu Recht, noch weit von einer Normalität entfernt. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass Eltern immer noch auf zusätzliche Betreuungsangebote- bzw. Unterstützung angewiesen sind, bzw. die Betreuung selbst organisieren und stemmen müsse.
Ein geregeltes Arbeitsverhältnis, insbesondere bei Alleinerziehenden, ist damit immer noch nicht realisierbar und es wird auch weiterhin zu Arbeitsausfällen kommen. Eine Verkäuferin kann nun mal schlecht in Homeoffice gehen und das mit der Notbetreuung ist ja auch oft nur eine schöne Ausredenblase.

„Das heißt fortgeführte Kinderbetreuung muss jetzt wieder über Gleitzeit, Urlaub oder gar Gehaltsverzicht von Familien gestemmt werden. Das ist nicht tolerierbar, vor allen nicht wenn zeitgleich Megafirmen wie bspw. der Lufthansa knapp 10 Milliarden zur Verfügung gestellt werden“

„Die Regierung sollte an der Stelle dringend an ihrer Priorisierung arbeiten. Ja Massnahmen zur Pandemiebekämpfung sind notwendig, aber es kann nicht sein, dass seit Wochen Kinder und Familien quasi immer hintenangestellt werden, während man wochenlang energisch um die Bundesliga, die Lufthansa oder aber Kauf(Abwrack)prämien und Geschenke für die Automobilindustrie debatiert“ so Katja Joesbury abschließend.