EMIL in Taunusstein - Mogelpackung in jeder Hinsicht

- nicht das was sich die Linke unter einem zielführendem ÖPNV vorstellt- 

"Jetzt geht's los - Emil rollt in Taunusstein an.
Es klingt erstmal nett: mehr um die 1000 virtuellen Anfahrtsstellen im Raum Taunusstein, hipper App Zugang oder wahlweise auch Rufbereitschaft per Telefon und mit einem Elektroantrieb ist es auch ausgestattet. Klingt erstmal gut und ein bisschen grün ist es damit auch, auch wenn E-Autos nicht der letzte Stand der Technik in Sachen Klimaschutz sind und auch nicht sein dürfen" führt Sebastian Klaus, Kreisvorsitzender für DIE LINKE im Kreis aus.

"Wenn es jetzt noch mit dem herkömmlichen ÖPNV Ticket nutzbar wäre, und damit wirklich eine gute Ergänzung zum meist schlechter getaktetem Busverkehr in Taunusstein bieten würde, dann wäre es noch besser. Nägel mit Köpfen: RMV-Zeitkarten-Inhaber:innen zahlen 1,50 + 0,15 €/km. Für Personen ohne Zeitkarte kommen nochmals 1,50 € ‚Komfortzuschlag‘ hinzu. Ein trauriger Witz. Die Fahrt von Bleidenstadt zu Penny in Neuhof kostet damit ca. 4,20 €. Das wird oft wieder nicht leistbar für Geringverdienende, Rentner:innen oder Schüler:innen u.a." Kritisiert Christina Klaus, als neues Vorstandsmitglied der Linken und Taunussteinerin.

Hinzu kommt noch, dass die Stadt Taunusstein die Fahrer:innen nicht direkt als städtische Beschäftigte oder Angestellte in Arbeit bringt. Nein, das Ganze läuft natürlich wieder über Drittunternehmen. In diesem Fall Clevershuttle unter der Firmierung GHT Mobility GmbH. Diese lobt sich selbst dafür, für verantwortungsvolle Personenbeförderung mit 50 ct über

dem gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen. Dass sich die Firma in ihrer Stellenanzeige für eigentlich selbstverständliche und gesetzlich geregelte Dinge wie volle Sozialversicherung lobt finden wir seltsam und fragen uns daher natürlich auch, was hinter der Bezeichnung "ausreichender Urlaub" zu vermuten ist - sicher auch nur das grade so gesetzliche Mindestmaß. In Arbeitgeberkritiken werden auf jeden Fall oft die Bezahlung und auch die mangelnden Weiterbildungsmöglichkeiten von Clevershuttle kritisiert - logisch, Mitarbeiter:innen mit mehr Wissen und Erfahrung müsste man ja vielleicht auch besser bezahlen.

"Beachtet man, dass der Bund dem Land Hessen alleine 27 Mio. Euro Fördergelder zur Verfügung stellt, von denen nach Taunusstein als Pilotprojekt sicher einiges geflossen ist und die Stadt das jährlich mit 200.000€ bezuschusst, fragt man sich, ob öffentlicher Nahverkehr nicht wirklich wieder komplett in öffentliche Hand sollte. Immerhin trägt diese bereits ohnehin schon das meiste davon zu."

Jakob Kufert aus dem Vorstand der Linken im RTK schließt ab: "Dann muss die Kommune auch ein Mitspracherecht haben und potentielle Gewinne nicht an Subunternehmer fließen lassen. So werden lediglich einmal mehr Kosten zugunsten von Unternehmen vergesellschaftet".