Ja zur Kontaktverfolgung im Kreis – aber ohne LUCA-App

Der Kreis startet in Kooperation mit Busunternehmen im Rheingau-Taunus-Kreis ein Pilotprojekt zur Kontaktverfolgung. Auch viele andere Unternehmen im Kreis verweisen inzwischen medial darauf die LUCA App zu nutzen.

„Die Möglichkeit der Kontaktverfolgung ergibt natürlich Sinn und muss auch genutzt werden. Warum das aber gerade über eine App passiert, die mit zweifelhaftem Datenschutz und vielen Fehlerquellen, bis hin zu einer potentiellen und unnötigen Mehrbelastung bei den Gesundheitsämtern auffällt, erschließt sich uns nicht ganz“ kritisiert Katja Joesbury für DIE LINKE. Rheingau Taunus.

„Hat der Landkreis sich hier eventuell noch nicht ausführlich mit den Kritikpunkten der LUCA App, die auch der Chaos Computer Club (CCC) anmahnt, befasst?“ fragt sich DIE LINKE. im Kreis.

Die LUCA-App mag gut gedacht sein, ist aber genauso schlecht geplant. Unmengen an Benutzer*innendaten werden auf mind. zweifelhaften Servern des App-Anbieters gespeichert und warten nur auf Hackerangriffe. Die kompletten Kontaktlisten werden an das Gesundheitsamt übermittelt, – egal ob jemand an der Bushaltestelle direkt neben mir oder 200 m von mir entfernt stand und daher gar kein Risiko hatte. Damit bekommen die Gesundheitsämter unnötig viele Daten. Das verhindert eine sinnvolle Kontaktverfolgung eher, anstatt sie zu erleichtern. 

„Wir möchten uns hier aber für die offizielle Corona-App aussprechen. Diese bietet, wie auch LUCA-App, eine Log-In-Funktion an, zieht zur Risikobewertung aber auch Entfernung und Verweildauer der Personen hinzu. Das ist in puncto Datenschutz deutlich zweckmäßiger. Angabe von Öffnungszeiten beim Erstellen des QR-Codes durch lokale Betreiber oder durchschnittlichen Verweilzeiten der Gäste runden das Ganze ab. Das verhindert, dass man sich nachts um 3 Uhr in einer Buslinie einloggen kann, die bspw. nur von 5-22 Uhr fährt.“

„Wir würden uns wünschen, dass wenn der Kreis schon Werbung für die LUCA App machen möchte, dann im selben Atemzug wenigstens darauf hinweist, dass die QR Codes der LUCA App auch mit der Corona App nutzbar sind.“ Schließt Katja Joesbury für DIE LINKE. Rheingau Taunus.