DIE LINKE. BO Rheingau fordert: Raserei der Güterzüge im Rheintal stoppen!

DIE LINKE. im Rheingau

Presseerklärung der LINKE.n im RHEINGAU

DIE LINKE. fordert Geschwindigkeitsreduzierung und Nachfahrverbot vor den Wahlen am 22 September 2013

Um 5:30 Uhr am Sonntag ist es passiert. Diesmal ging es noch ohne Personenschäden, aber die Zerstörung ist immens. Die letzten vier leeren Wagen eines Autotransportzuges der Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH entgleisten. Beim nächsten Mal könnte noch schlimmer kommen.

Die Verantwortlichen der Bahn AG und alle nennenswerten Politiker wissen es. Anscheinend wollen es viel Anwohnerinnen und Anwohner nicht so richtig glauben. Die rechte Rheinstrecke wird Teil der Warenrennstrecke von Genua nach Antwerpen und zurück. Nach der Öffnung des neuen St. Gotthardt Basistunnels um 2017 wird sich Güterzugverkehr im Rheintal verdoppeln. Das Mittelrheintal wird zum Nadelöhr des ausufernden, globalen Transportwahnsinns. Aber auch zur Schnittstelle zwischen nachhaltigen Leben und den geplanten grenzenlosen Wachstum nach immer mehr Rendite strebender Unternehmern und Bankern. Diese Art wachsender Güterverkehr hat nichts mit Wohlstand zu tun. Er ist in erster Linie einer ständig gesteigerten Transportintensität geschuldet: in einer Ware von ein und derselben Qualität stecken immer mehr Transportkilometer. Während die international zergliederte Fertigung immer absurdere Formen annimmt, werden gleichzeitig regionale Wirtschaftsstrukturen zerstört.

Die dramatische Zunahme des Güterverschiebung auf einer der Hauptmagistralen des Fernverkehrs, das Rheintal, steht im krassen Gegensatz zu den überalterten, technischen Zustand des Bahnkörpers und den eingesetzten Fahrzeugen.

Dazu kommt die ständig hinhaltenden Versprechen aller Politiker zum Thema Bahnlärm und Ausweichstrecke. Bis zur Bundestagswahl im September wird von Verkehrsminister Ramsauer(CSU) und seinen Leuten versprochen, bis sich die Balken biegen. Die Bahn ist nicht nur zu laut, sondern kann auch auf andere Art gefährlich werden. Kaum vorstellbar, was passiert wäre, wenn ein Zug mit gefahrstoffbeladenen Kesselwagen entgegengekommen wäre. Schlimmer, auch Tankwagen sind nicht vor möglichen Havarien verschont. Die Partei DIE LINKE. Ortsverband Rheingau setzt sich für folgende Forderungen ein.

Güterzüge dürfen nicht durch dicht bewohnte Gebiete geführt werden!

Die Forderung der Bevölkerung vor Ort in Assmannshausen nach einer Alternativtrasse muss jetzt ernsthaft geprüft werden.

Den Forderungen nach Schutz vor Schienenverkehrslärm muss entsprochen werden! Notwendig sind eine Reduktion der Geschwindigkeit der Güterzüge und das Verbot des Einsatzes von Dieselloks auf elektrifizierten Strecken.

Der Privatisierungskurs im Schienenverkehr (mit einer nicht mehr zu kontrollierenden „Vielfalt" von zugelassenen Eisenbahnunternehmen, mit völlig unzureichenden Sicherheitsüberprüfungen und mit einer maroden Infrastruktur usw.) muss gestoppt und eine integrierte, sichere, allein dem Allgemeinwohl verpflichte Eisenbahn wieder etabliert werden.

Als Zeichen ihres Willens soll Politik und Bahn noch vor der Bundestags- und hessischer Landtagswahl noch ein Nachtfahrverbot und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h einführen.